Senkgarten – Geschütztes Plätzchen

Senkgarten – Geschütztes Plätzchen

Ein Senkgarten ist vor allem für kleinere Gärten ideal. Denn durch das Tieferlegen von Teilen des Gartens lässt sich die Gesamtfläche insgesamt vergrößern. Allerdings will ein Senkgarten auch gut geplant sein, damit das Erdreich an den Böschungen nicht abrutschen kann. Die Abböschung der Hänge stellt gleichzeitig auch die Besonderheit des Senkgartens dar.

Vorbild

Ein Vorzeigebeispiel tiefergelegter Gärten ist der Senkgarten des Staudenaltmeisters Karl Förster (1874 – 1970) in Berlin Potsdam. Dort herrscht ein geplantes und vielfältiges Durcheinander aus Stein- und Kübelpflanzen. Insbesondere Duftpflanzen und Raritäten finden im Senkgarten einen wirkungsvollen Rahmen, um perfekt in Szene gesetzt zu werden. Überhängende, blühende Zierpflanzen, wie sie unter vielen Steingartenpflanzen und Polsterstauden zu finden sind, eignen sich besonders gut zur Bepflanzung der Böschungskronen. Zusätzlich zu den Mauern werden die Hänge mit Bodendeckern gesichert. Damit lässt sich vor allem an den schlecht zugänglichen Stellen das Auftreten unerwünschter Wild- und Beikräuter unterdrücken.

Erst ausheben

Zunächst muss der Senkgarten ausgehoben, sprich modelliert, werden. Das ist einiges an Arbeit – ohne Bagger geht das im Grunde nicht. Denn mit der Schaufel würde das Wochen dauern. Ob der Hobbygärtner im Baumarkt sich einen Mini-Bagger dafür ausleiht oder lieber einen Garten- und Landschaftsbauer damit beauftragt, kommt im Wesentlichen auf seinen ganz persönlichen Zeit- und Budget-Rahmen sowie sein vorhandenes Know How an. Üblicherweise umfasst der Senkgarten einen rechteckigen Ausschnitt im Garten, der um einige Stufen tiefer liegt als das restliche Gelände. Damit das Erdreich an den Hängen nicht abrutscht, muss es allerings fachgerecht eingefasst werden.

Natürlich eingefasst

Der Senkgarten wird von allen vier Seiten mit einer Mauer eingefasst. Ideal zum Einfassen der Hangböschung eignen sich Natursteinmauern. Solche Trockenmauern verleihen dem Senkgarten ein natürliches Flair. Sie werden am Fuße der Böschung mit leichter Neigung angelegt. Die Ritzen zwischen den Steinen lassen sich wunderbar mit Pflanzen begrünen, die es gerne karg mögen. Wer es lieber etwas nüchterner mag, der kann anstelle einer Natursteintrockenmauer die Böschung auch mit Pflanzsteinen aus Beton abstützen.

Das Herzstück

Im Mittelpunkt eines Senkgartens befindet sich meistens entweder ein Gartenteich, ein blühendes (Stauden-) Beet oder ein gemütlicher Sitzplatz. Größere Senkgärten können natürlich mit mehreren dieser Elemente bestückt sein. Der Teich als Mittelpunkt verdoppelt durch die Spiegelung in gewisser Weise die bunte Blütenpracht. Oftmals ist der Senkgarten jedoch auch ein Raum voller Kontraste. Auf der einen Seite steht die Strenge der rechteckigen Form, die üppige Pflanzenvielfalt in den Böschungen bildet den Gegensatz dazu.

Warmes Plätzchen

Durch seine wind- und frostgeschützte Lage bietet der Senkgarten einen idealen Platz für wärmeliebende Pflanzen. Darüber hinaus speichern die Steine zur Böschungssicherung und die Terrassenplatten Wärme und können diese während der Abend- und Nachtstunden an die Pflanzen abgeben. Dieser Effekt ist aber auch für die Gartenbesitzer selbst von Vorteil. In so einem Senkgarten lässt sich nämlich die gemütliche Draußen-Sitzen-Saison verlängern. Vor allem im Herbst zeigt sich der Senkgarten in seiner ganzen Pracht, wenn die Gräser und Gehölze ihr buntes Laubkleid präsentieren und es sich aufgrund der geschützten Lage dort dann immer noch gemütlich sitzen lässt.

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